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Nun gut, nach mehreren eher dusteren Tagen schliesst der Tag endlich wieder mit Abendsonne, wir bleiben gelassen ...
Ärgerlich : Das Fotografieren der zugehörigen
 Inka - Keramik ist hingegen trotz Eintritt selbst ohne Blitz verboten !
Hilfreich : kunstvoll designte Täfelchen am Rundweg geben Hinweise, wo zu fotografieren ist - auch wenn das abzulichtende Motiv nicht immer sooo offensichtlich in´s Auge springt !
Schwierig : vieles ist aus der Schrägvogelperspektive der Besucherplattformen nur partiell erkennbar !
Der Komplex besteht aus einem religiösen und einem wirtschaftlich-verwaltungstechnischen Teil.
Das aus einem monolithischen Sandstein ( ca 220 x 60 m ) gebildete religiöse Zentrum diente im Zeitraum 800 - 1300 den Mojocoyas und Chanes als ritueller Ort, nach 1400 wurden durch die Inkas Gebäude hinzugefügt und der strategisch gelegene Hügel als Wehr- und Handelsfestung ausgebaut.
Die auf dem Felsrücken erkennbaren Steingravuren stellen geometrische Muster unterschiedlicher Bedeutung dar, ergänzt durch bildliche Darstellungen der Tier-und Pflanzenwelt, Nischen und sonstige Tempelstrukturen sowie ein Wassersystem.
 
Letzte Station vor Cochabamba : Die Festung Samaipata, eine der bemerkenswertesten prä - kolumbianischen rituellen Stätten der Welt und UNESCO - Weltkulturerbe !
Zurück nach erfolgreicher Schlammschlacht finden wir mal wieder einen Stellplatz auf gefühlt stillgelegten Bahngleisen - die Hoffnung auf eine seit langem notwendige Wagenwäsche erfüllt sich allerdings nicht !
Und ja : es gibt eine handbetriebene !  Ponton - Fähre !
Wir kommen allerdings nicht dazu, ihre Belastbarkeit zu testen, denn der " Weg " dorthin führt in Schräglage über 300 m am abschüssigen, schlammigen Ufer entlang - Reifenspuren zeugen von vergeblichen Versuchen, zur Anlegestelle durchzukommen. Eine halbstündige Erkundung und Abwägung führt zum Ergebnis, die Gedenkminute zu Ehren Che Guevaras hier an Ort und Stelle abzuhalten und ansonsten den geordneten Rückzug anzutreten -
ist halt nicht jeder zum Revoluzzer geboren !
Nach ca. 60 km bzw. 5 Stunden auf bestens präparierter Piste erreichen wir den Rio Grande -
Halbzeit auf dem Weg nach Vallegrande !
Also trockene Sichtung durch Frau Hurz, der nasse Part bleibt natürlich Herrn Flott überlassen, Ergebnis : Harmlos !
Dem Rio Grande als eigentlich relevantem Hindernis vorgelagert sind mehrere kleinere Flüsse, über die weder Brücke noch Fähre helfen - in trockenen Zeiten kein Thema, aber nach nunmehr 3 Tagen Regen eine Vorab - Prüfung wert, zumal das lehmig - braune Wasser keinen " Durchblick " erlaubt .....
Wer aus unserer Generation hatte nicht das berühmte schwarz - rote Poster mit seinem Konterfei an seiner Zimmerwand hängen ?
Ca. 350 km weiter nördlich verlassen wir die asphaltierte Ruta 9 Richtung Santa Cruz und suchen die " Ruta Che " , eine nicht so richtig stark befahrene Piste quer durch den Regenwald nach Vallegrande, wo sich das nebenstehende Denkmal befindet.
Wir erkundigen uns im Rahmen der Möglichkeiten nach der aktuellen Passierbarkeit : ja, ist befahrbar ( s.u.), ja, die Ponton - Fähre über den Rio Grande ist gross genug für uns ....
Daneben steht auch Tarija für zahlreiche Kolonialbauten und Stadtvillen höchst unterschiedlicher Stilrichtungen, teilweise können diese auch besichtigt werden, was allerdings nicht immer zu wirklichen booah ! - Erlebnissen führt......
Wir erreichen wohlbehalten Tarija und finden mal wieder einen zentralen Stellplatz unter Dattelpalmen an der Plaza.
Die Stadt steht für den bolivianischen Weinanbau, der sich gegen die mittlerweile in Deutschland bekannten chilenischen und argentinischen Produkte noch nicht hat in Szene setzen können - das könnte sich ändern ! Nach ein paar Testflaschen schlagen wir zu und füllen die letzten freien Ecken im MAN - für durchschnittlich 3 € pro Flasche !
Nach einer verregneten Nacht verwandelt sich die lehmige Piste in eine Rutschbahn, die ohne Allrad und mit Strassenbereifung kaum beherrschbar ist - der eine oder andere vernünftige LKW - Fahrer bleibt stehen, andere fordern ihr Schicksal heraus :
fast in jeder Kurve an dieser Strecke weisen 3, 5 oder mehr Kreuze auf tragisch ausgegangene Unfälle hin !
Dieser Fahrer hatte Glück : diese Stelle befand sich just zwischen den teilweise mehrere dutzend Meter tiefen Abhängen entlang der Piste - und sein Benzinauflieger war leer !
Solange es trocken bleibt, geht es nur um Geometrie und das möglichst rechtzeitige Abstimmen mit dem Gegenverkehr, aber wir befinden uns mittlerweile am Rande des Regenwaldes des Tieflandes -
und der heisst nicht nur so !
Wir wollen von Tupiza aus auf direktem Weg Richtung Osten nach Tarija und anschliessend nach Norden über Santa Cruz nach Cochabamba.
Die Piste führt über und durch die südlichen Ausläufer der " Cordillera de Chichas " - und wird nicht empfohlen !
    Im östlichen Tiefland
 
Von Tarija nach Cochabamba